Alexander Alexandrovitsch Vyrubov

Russischer Filmstar und Regisseur

Am 21. Juli 1882 in Russland geboren
Am 2. Juni 1962 in Frankreich gestorben

Alexandr Alexandrović Vyrubov wurde am 21. Juli 1882 in Kiew geboren und ist am 2. Juni 1962 in Cormeilles – en – Parisi, Département Val-d’Oise, gestorben. Er gilt in russischen Medien auch heute noch als ein im russischen Sprachraum bekannter und beachtlicher Theaterschauspieler, der bis zu seinem Tod 1962 auf der Bühne stand.

Nachdem er das Gymnasium in Kiev beendet hatte, besuchte er die Fakultät für Rechtswissenschaften an der St. Vladimirs-Universität in Kiev nach dem Vorbild seines Vaters. Er wollte aber nicht wie dieser, einen juristischen Beruf ergreifen, sondern Schauspieler werden. Deshalb besuchte er noch die Russische Schule für Dramakunst in Kiev, die er 1905 mit Erfolg abschloss. Danach war er als Schauspieler (jugendlicher Held und Liebhaber) an verschiedenen Theatern, z. B. in Vilnius am Belyayev-Theater, engagiert.

Von 1911 – 1922 ist er in Moskau am berühmten Künstlertheater, das 1898 von Konstantin Stanislavski gegründet wurde, wo er in den o.g. Rollen auftrat. In einigen Stücken von Tolstoi, Shakespeare, Dickens u.a. führte er auch Regie.
Während dieser Moskauer Zeit spielte er in 18 Filmen als Protagonist. Er arbeitete mit den Regisseuren: Piotr Chardinin, Cheslav Sabinski, Evghenin Bauer, Alexander Chargonin, Iosif Solfer. Alle Filme wurden im Studio der Russischen Filmpioniere A. Khanzhonikov gedreht. Seine Filmpartner waren: Vera Kholodnaya, Lidia Koreneva, Arznei Bibikov, Ivan Mozzhujhin u.a.
Im Jahr 1922 ging er mit einem großen Teil des Künstlertheaters auf Tournee nach Prag, Berlin, Dresden, Paris, Riga u.a.. Man beschloss unterwegs aufgrund von Revolution und Bürgerkrieg in Russland nicht mehr dorthin zurückkehren. Die Truppe blieb in Prag und nannte sich ab 1922 „Prager Gruppe“.
Immer wieder gab sie Gastspiele in Berlin, wo viele Russen im Exil lebten. So kam auch der Kontakt zur Ufa zustande, da viele qualifizierte Schauspieler in Berlin zur Verfügung standen und man in Deutschland sehr begierig auf russische Literatur war. Vyrubov spielte in drei Ufa-Produktionen.

Im Jahr 1928 lernte er auf einer Theatertournee nach Kishinau (heute Republik Moldau) die junge Maria Cebotar kennen, verliebte sich in sie, und verpflichtete sie als Sängerin und Schauspielerin für seine Tournee durch Osteuropa bis nach Paris.
Dort erreichte ihn von der Ufa das Angebot für seinen dritten deutschen Film. Er hatte inzwischen beschlossen, nicht mehr mit den anderen Kollegen nach Prag zurückzukehren und mit Maria Cebotar, deren Talent er längst erkannt hatte, in Berlin zu bleiben, um sie dort musikalisch weiter fördern zu lassen.
Am 11. August 1930 heiratete er die 27 Jahre jüngere Maria Cebotar in Kischinau. Diese arbeitete in Berlin angekommen mit viel Fleiß an ihrer Karriere und lernte schnell Deutsch im Gegensatz zu Vyrubov, der keine Filmangebote mehr bekam, weil jetzt der Tonfilm den Stummfilm ersetzte.
Er betätigte sich als Manager seiner Frau, deren Namen er zu Cebotari verändert hatte und die als bedeutende Sopranistin auf Europas Opernbühnen berühmt wurde.
Als Maria Cebotari sich bei den Dreharbeiten zu „Starke Herzen“ 1937 in ihren Partner Gustav Diessl verliebte, kam es 1938 zur Scheidung von Vyrubov. Maria Cebotari blieb ihm ewig dankbar.
Vyrubovs Leben als Manager seiner Ex-Frau spielte sich ab 1938 weiterhin in Berlin vor allem in russischen Emigrantenkreisen ab, wo Shaljapin, Olga Tschechova, Anna Pavlova und andere Berühmtheiten verkehrten.
Während des Zweiten Weltkriegs hielt er sich in Riga, aber auch in Prag auf.
Ab 1948 lebte er in Paris, wo er im Russischen Theater dank seiner Bekanntheit und früheren Berühmtheit auftrat und auch an Tourneen, z. B. nach England teilnahm. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im Russischen Haus, einem Altenheim für russische Künstler, in Cormeilles – en – Parisi, nordwestlich von Paris, wo er gestorben ist.